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Wie hoch ist der tägliche Eisenbedarf beim Menschen?
Der Eisenbedarf ist sehr individuell. Sogar bei völlig gesunden Menschen schwankt er zwischen 1 und 2 Milligramm täglich.1 Gleichzeitig verliert der Körper täglich über Stuhl, Urin und Schweiß etwa 1 mg Eisen.2 Daher reicht es nicht aus, nur Eisen in Höhe des Bedarfs aufzunehmen. Denn nur ca. 5 % des Eisens in der Nahrung ist für den Körper tatsächlich verfügbar.2
Um den täglichen Eisenbedarf des Körpers zu decken, sollten Männer rund 10 mg Eisen und Frauen 15 mg Eisen zuführen3 . In der Schwangerschaft sind sogar pro Tag rund 30 mg3 Eisen notwendig. Stillende Mütter sollten täglich rund 20 mg3 Eisen zuführen.
Dass die Empfehlungen zur täglichen Eisenaufnahme wesentlich höher als der tägliche Verlust sind, liegt daran, dass nur ein Bruchteil vom über die Ernährung zugeführten Eisen von den Darmzellen aufgenommen und durch die Darmwand ins Blut abgegeben wird.1 In Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und anderen Faktoren lauten die Empfehlungen zur täglichen Eisenaufnahme wie folgt:
Täglicher Eisenbedarf / Lebensphase
Stimmen wissenschaftlicher Expert:innen
Dr. Emanuel Gollegger: "Eisenmangel ist einfach behandelbar"
Frauen brauchen mehr Eisen!
Frauen im gebärfähigen Alter brauchen durch den Blutverlust während der Monatsblutung deutlich mehr Eisen als Männer. Durch die Monatsblutung verlassen durchschnittlich 50 ml Blut und damit jedes Mal 25 mg Eisen den Körper. Während der Schwangerschaft beträgt der durchschnittliche Bedarf an Eisen täglich 30 mg.1
Da Eisen nicht nur für den Sauerstofftransport im Blut und den Energiehaushalt in den Muskelzellen, sondern auch für die Neubildung jeder lebenden Zelle, speziell der Nervenzellen, notwendig ist, sollte ganz besonders in der Schwangerschaft auf eine ausreichende Versorgung mit diesem lebenswichtigen Spurenelement geachtet werden.2
Patientin Astrid B.: Ständige Müdigkeit
Andere Gruppen, die zu Eisenmangel neigen
Neben den gebärfähigen und schwangeren Frauen gibt es noch viele weitere Personengruppen, die einen erhöhten Eisenbedarf haben und häufig an Eisenmangel leiden.1
- Kinder und Jugendliche im Wachstum
- Sportler:innen
- Vegetarier:innen und Veganer:innen
- Blutspender:innen
Darüber hinaus ist bei manchen Menschen die Eisenaufnahme besonders stark reduziert.2 3
- Chronisch kranke Patient:innen
- Fettleibige Patient:innen
- Patient:innen mit einem Magenbypass
- Ältere und alte Menschen
- Patient:innen, die ihre Magensäure durch Medikamente neutralisieren.
Die Aufnahme von Eisen im Darm funktioniert nur dann gut, wenn es im Magen „sauer“ genug ist. Deshalb hemmen Magenschutz-Medikamente, die den pH-Wert der Magensäure anheben, gleichzeitig die Resorption des Spurenelementes „Eisen“.4
Bei Patient:innen mit chronischen Erkrankungen wie Gastritis, Zöliakie, chronischer Herzschwäche, chronischen Nierenerkrankungen, Tumorerkrankungen etc., behindert ein körpereigener Mechanismus die Eisenaufnahme aus der Nahrung.2 5
In diesen Fällen wird nämlich ein Eiweiß von der Leber ausgeschüttet, das die Schleusen für das Eisen aus dem Darm ins Blut verschließt. Dieses Eiweiß verhindert auch den Austritt von Eisen aus den Eisenspeicherzellen, sodass zu wenig Eisen für die Neubildung von roten Blutkörperchen, die Muskelarbeit oder die Zellteilung mobilisiert werden kann.2 5
Bekommt die Leber das Signal, dass etwas nicht stimmt, verriegelt sie vorsorglich die Eisenspeicher. So ist das wertvolle Eisen in Sicherheit gebracht, falls der Grund für die Erkrankung Bakterien sind. Die könnten nämlich dem Körper das Eisen wegnehmen und für die eigene Reproduktion nutzen. Wenn man bedenkt, dass auch in westlichen Ländern der Welt lange Zeit Infektionskrankheiten zu den häufigsten Todesursachen gezählt haben und dies in weniger entwickelten Ländern nach wie vor tun, wird auch klar, warum der menschliche Organismus hier kein selektiveres Schutzsystem entwickelt hat. Es war schlichtweg nicht notwendig.
Stimmen wissenschaftlicher Expert:innen
Dr. Katja Varga: EISENMANGEL bei vegetarisch und vegan lebenden Menschen
Was muss ich essen, um meinen Eisenbedarf zu decken?
Bei gesunden Menschen werden nur 10 bis etwa 15 % des Eisens aus der Nahrung tatsächlich vom Darm ins Blut aufgenommen. Der Rest verlässt den Körper auf natürlichem Wege über den Stuhl. Nahrung aus tierischen Lebensmitteln enthält Häm-Eisen, das besser aufgenommen wird als das „Nicht-Häm-Eisen“ pflanzlichen Ursprungs. Dennoch finden sich auch bei pflanzlichen Lebensmitteln gute Eisenlieferanten.5 6 Eine Auflistung finden Sie hier7 .
Weitere Informationen zur Ernährung bei Eisenmangel finden Sie auf der Seite „Vorbeugen mit eisenhaltigen Lebensmitteln“.
Eisenquellen in der Nahrung
Dr. Yvonne Rottensteiner: Eisenmangel und Ernährung
Wenn sich ein Eisenmangel entwickelt
Wenn die Eisenspeicher entleert sind, braucht es Eisen, um sie wieder aufzufüllen. Sind die Eisenspeicher bereits erschöpft bzw. können sie durch einen entzündlichen Prozess im Körper über einen längeren Zeitraum nicht verfügbar gemacht werden, entwickelt sich aus dem Eisenmangel eine Eisenmangelanämie.1
Nächster Schritt: Vereinbaren Sie einen Termin bei einem/einer Eisenmangel-Spezialist:in
Eisen ist ein wichtiges Mineral, das für die Bildung von Hämoglobin und Myoglobin in den roten Blutkörperchen verantwortlich ist. Es transportiert Sauerstoff in alle Körperzellen und hilft, Energie zu produzieren. Eisenmangel erzeugt Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche. Wenn Sie glauben, an Eisenmangel zu leiden, sollten Sie einen/eine spezialisierte:n Arzt/Ärztin aufsuchen.
Spezialisierte Ärzt:innen in:
Wien | Niederösterreich | Burgenland | Steiermark | Oberösterreich | Salzburg | Kärnten | Tirol | Vorarlberg
Häufige Fragen unserer User:innen
Kann sich ein Eisenmangel zu einer chronischen Krankheit entwickeln?
Wenn die Symptome von Eisenmangel nicht rechtzeitig erkannt und der Eisenmangel behandelt wird, kann das zu ernsteren gesundheitlichen Problemen führen. Allerdings ist Eisenmangel einfach behandelbar. Sobald die Behandlung erfolgreich war, ist der Eisenmangel behoben.
Meine Tochter ist 13 und immer müde und blass. Könnte das ein Eisenmangel sein?
Das ist möglich, vor allem, wenn sie bereits Monatsblutungen hat und weitere Symptome hat, wie z. B. Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen und Haarausfall.2 Sie sollten die Beschwerden bei einem/einer Arzt/Ärztin abklären lassen. Liegt ein Eisenmangel vor, kann dieser einfach behandelt werden.
Wie kann ich meinen Eisenbedarf am besten decken?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um Ihren Eisenbedarf zu decken. Einige Lebensmittel wie rotes Fleisch, z.B. Rinderleber, enthalten hohe Mengen an leicht verfügbarem Eisen. Auch Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Trockenobst sind reich an Eisen. Wenn sich trotz ausreichend eisenreicher Ernährung ein Eisenmangel entwickelt, sollten Sie einen/eine Eisenmangel-Spezialist:in aufsuchen.
Ich glaube, ich habe einen Eisenmangel. Zu welchem/welcher Arzt/Ärztin sollte ich gehen?
Wenden Sie sich am besten an einen/eine Eisenmangel-Spezialist:in. Sie finden diese erfahrenen Ärzt:innen in ganz Österreich.
Wie kann ich feststellen, ob ich unter Eisenmangel leide?
Achten Sie auf die Symptome. Typische Eisenmangel-Symptome sind Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Schwindel und Haarausfall.1 Wenn Sie gesichert abklären möchten, ob Sie an Eisenmangel leiden, machen Sie bei einem/einer Arzt/Ärztin einen Bluttest. Der/die Arzt/Ärztin kann Ihnen die für Sie passende Behandlung empfehlen.